Mastodon
Chats mit RCS auf einem Smartphone // Foto von Pradamas Gifarry auf Unsplash

RCS – die Alternative zu WhatsApp

06.04.2023 | Digital, Smartphoneposts | 1 Kommentar

Wer sich mit seinen Freunden austauschen möchte, nutzt häufig WhatsApp. Es ist in allen Altersgruppen und auf allen Betriebssystemen die Standard-Chat-App auf dem Smartphone. Schon oft wurde versucht, WhatsApp durch Alternativen zu verdrängen. Als Beispiele seien hier Signal, Threema oder auch Telegram genannt – auch wenn letztere App keinen einfachen Ruf mehr hat.

Wie fing das mit WhatsApp an?

Der Smartphonemarkt ist noch jung, die SMS wird am meisten genutzt, wenn es darum geht, Freunde und Verwandte kurz zu informieren. Aber die SMS hat einen Nachteil: jede Nachricht kostet Geld. Da kommt 2009 ein junges Startup auf den Markt, dass das Internet nutzt, um mit anderen Kontakten im Telefonbuch schreiben zu können: WhatsApp. Relativ schnell verbreitete sich WhatsApp, weil man sich so die SMS-Kosten sparen konnte. Ein Traum. Schnell konnte man auch Bilder versenden. Das klingt nicht der Rede Wert, aber das ging damals sonst nur über eine MMS. Und die war noch teurer als die SMS. Also kurz: WhatsApp löste das Problem der kostenpflichtigen SMS und MMS und hatte so schnell eine große Nutzerschaft. WhatsApp gab es für alle aktuellen Betriebssysteme, also Android und iOS, aber auch WindowsPhone, bis das WindowsPhone eingestellt wurde. Später wurde WhatsApp von Facebook (heute META) aufgekauft.

iMessage als Nachrichten-Lösung unter iOS

Zwei Jahre nach dem Start von WhatsApp hat auch Apple erkannt, dass ein gutes Nachrichtenöko-System gut wäre und bringt mit iiOS5.0 iMessage auf den Markt. Es funktioniert auf allen Apple-Geräten und man kann mit iMessage Nachrichten an alle Apple-User senden. Kostenlos über das Internet. Der große Unterschied zu WhatsApp ist, dass es nur auf Apple-Geräten funktioniert Schickt man aus iMessage eine Nachricht zum Beispiiel an einen Android-Nutzer, dann wird daraus eine SMS. Ein iOS-Nutzer erkennt den Unterschied anhand einer farblichen Markierung. Apple hat also für sich eine gute Lösung im eigenen Kosmos gebaut.

Was ist RCS?

Während WhatsApp und iMessage konkrete Apps sind, ist RCS ein Dienst, der durch den Mobilfunkprovider und die Integration im Smartphone realisiert wird. Neben Nachrichten können auch Dateien oder Sprachnachrichten versendet werden. Es lassen sich auch Emojis an Nachrichten anheften, wie es auch von WhatsApp oder Teams bekannt ist. In Deutschland haben fast alle Mobilfunkprovider RCS freigeschaltet. Lediglich kleinere Anbieter wie Kaufland Mobil bieten den Dienst (noch) nicht an (Stand: Januar 2023).

Welche Möglichkeiten bietet RCS?

RCS bietet viele der Möglichkeiten, die die anderen Dienste wie WhatsApp auch bieten: (Gruppen-)Chats, Dateien versenden, Sprachnachrichten, Nachrichten auf mehreren Geräten senden und empfangen und Sprach- und Videotelefonie. Die Geräte erkennen zueinander, ob die jeweiligen Dienste funktionieren oder nicht. Ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen Diensten: RCS gleicht die Adressbücher nicht mit einem zentralen Server ab, sondern prüft erst beim Kommunikationsversuch, ob man beim gegenüberliegenden Nutzer RCS nutzen kann. Eine Benutzergruppe kann RCS aber nicht als Standard auf dem iPhone nutzen: iOS-Nutzer.

Wie funktioniert RCS auf dem iPhone?

RCS funktioniert auf dem iPhone gar nicht, weil Apple es nicht implementiert hat und auch nicht die Notwendigkeit hierfür sieht. Die iPhone-Nutzer würden RCS nicht fordern, also wird es auch nicht implementiert soll er sinngemäß gesagt haben. Gerüchte sagen, dass Apple das noch ändern könnte, aber aktuell ist RCS und und die damit verbunden Funktionen unter iOS nicht vorhanden.

Was kostet RCS?

In der Anfangszeit bestand die Möglichkeit, dass RCS etwas kostet. Inzwischen ist es aber oft kostenlos und im Tarif enthalten. Es benötigt aber Datenguthaben. RCS verhält sich an der Stelle so wie WhatsApp: ist das Datenguthaben aufgebraucht, kann es sein, dass RCS deutlich langsamer in der Nachrichtenzustellung ist. RCS kostet also heute in vielen Fällen nichts extra.

Warum sollte man RCS nutzen?

RCS ist ein offener Standard, der nicht von einem Anbieter abhängig ist, wird auch immer weiter entwickelt, synchronisiert nicht die Adressbücher mit dem Server eines Unternehmens und kann theoretisch auf jedem Device funktionieren. Vielleicht sogar auch bald auf Apple-Geräten. Und aktuell ist es ebenfalls kostenlos. Je nach Implementierung sind die Nachrichten auch Ende-zu-Ende verschlüsselt, wie bei WhatsApp und iMessage. Das hängt von den Apps ab, die man benutzt. Das ist sicher auch ein Wehrmutstropfen: nutzt man Apps, die die Verschlüsselung nicht unterstützen, wird die Nachricht in Klartext übertragen. Aber das Problem gibt es auch bei reinen SMS-Nachrichten, die man per iMessage an Android-Nutzer schreiben würde.

Aus meiner Sicht ist die Zeit reif für eine übergreifende Softwarelösung oder ein entsprechendes Protokoll unter allen Geräten. Also: let’s go? Wie sehr ihr es?

About Sebastian

1 Kommentar

  1. kann ich problemlos v. whatsapp auf RCS umsteigen?

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert