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Wie gut ein Saugroboter funktioniert

23.09.2017 | Allgemein | 0 Kommentare

Beim letzten PrimeDay gab es Saugroboter zu deutlichen Preissenkungen. Da ich ein wenig verspielt bin, habe ich mich doch spontan dafür entschieden, einfach mal einen Saugroboter anzuschaffen. Im Zweifel gilt ja hier das freundliche Amazon-Rückgaberecht. Etwas skeptisch war ich schon, zumal sie auch beim Primeday letztlich teuer sind, wenn man bedenkt, dass man auch einfach von Hand saugen könnte, aber ich wollte es mal ausprobieren.

Es ist ein Deebot geworden.

Auspacken

Er kommt in einer relativ flachen Kiste an und muss eigentlich nur mit den Vorderbürsten und dem Akku bestückt werden, der auch dabei liegt. Die Ladestation wird im Raum platziert. Hier ruht sich der Deebot aus oder fährt er hin, wenn der Akku leer geworden ist. Geekinfo und Nutzungsinfo: Die Ladestation sendet ein Infrarotsignal, mit dem der Sauger die Station findet. Es ist also sinnvoll, die Station im Raum so zu positionieren, dass diese beim zufälligen umherfahren des Saugroboters von diesem auch gefunden werden kann, weil er in den Infrarotbereich der Ladestation fährt.

Gesteuert wird der Roboter über eine Funk-Fernbedienung. Nicht per WLAN, sondern wirklich ganz klassisch wie bei Funksteckdosen oder auch dem Öffner für Garagentore. Die Fernbedienung ist übersichtlich und bietet neben den verschiedenen Saugfahrten auch die Möglichkeit, zeitgesteuertes Saugen zu aktivieren, so dass er zum Beispiel jeden Tag um 10 Uhr die Wohnung saugt.

Der Roboter saugt zum ersten Mal

Also das einfachste ist, einfach mal den AUTO-Knopf für den automatischen Saugvorgang zu drücken und ihn beobachten. Das erste, was man hört, ist natürlich das Saugen und die entsprechenden Geräusche. Sie sind leiser, als ich dachte, die ganze Zeit hören mag man sie aber irgendwie dann doch nicht. Damit ist klar, warum der Roboter auch mit der Zeitsteuerung zur Arbeitsverrichtung gebracht werden kann.

Die eigentliche Fahrt ist fast unspektakulär: er stößt ab und an mal an Möbel und andere Gegenstände an, aber das ganze so zart, das ich zu keinem Zeitpunkt angst hatte, dass dabei etwas kaputt gehen könnte. Der Fahrtweg selbst ist allerdings merkwürdig. Ein System lässt sich nicht erkennen, sondern es scheint wirklich dem Zufall überlassen zu sein, wo er lang fährt. Der Eindruck wird dann aber wieder zerstreut, wenn er erkennt, dass es ein umfahrbarer Gegenstand ist: dann umfährt er ihn ziemlich genau oder im Fall eine Stuhlbeins zum Beispiel macht er auch eine ganze Runde drumerherum, um alles drumherumliegende weg zu saugen und setzt dann seine Fahrt in eine andere Richtung fort. Gefühlt ist es also eine Chaosfahrt kombiniert mit punktueller Logik.

Aber Stolpersteinge gibt es auch im wahrsten Sinne des Wortes: bei mir mag er nicht:

  • den Stuhl Poaeng von Ikea – dort fährt er sich gerne auf den Verstrebungen fest
  • den Hochflohrteppich: er kommt manchmal mit viel Schwung drauf und kommt dann aber nicht mehr runter
  • Im Bad unter der Toilettenschüssel: er schafft es drunter zu fahren, fährt sich dann aber fest. Schade.
  • Er erkennt beim Saugen nicht die eigene Ladestation und umfährt sie nicht entsprechend, sondern nimmt sie auch gerne mal mit ;)
  • Und natürlich alles, was am Boden liegt und ihn verheddern kann: lange Gardinen, Schnürsenkel von Schuhen, lose liegende Kabel

Diese Stolpersteine sollte man also alle entfernen, wenn man sicher gehen möchte, dass er auch wirklich die ganze Zeit saugt. Das klingt gerade aufwendiger, als es ist, sind aber inzwischen letztlich für mich inzwischen nur ein Handgriff von 30 Sekunden. Dafür saugt das kleine Wundergerät dann brav durch die Wohnung. Insgesamt war ich doch nach dem ersten Saugdurchgang relativ zufrieden. Man merkt, welche Ecken schwierig sind, aber wo er auch seine Vorzüge hat:

  • unter dem Bett im Schlafzimmer
  • der kleine Eingangsteppich, bei dem ich mit dem normalen Sauger immer kämpfen musste, die Flusen abzubekommen (die Bürste fegt einfach alles runter und macht den Teppich sauber)

Schwer sind natürlich:

  • Ecken
  • Bereiche, die so schmal sind, dass der Roboter nicht reinfahren kann
  • Stellen die so niedrig sind, dass er nicht drunter fahren kann

Saugdauer

Insgesamt saugt er meine Wohnung tatsächlich die ganzen zwei Stunden. Es handelt sich allerdings dabei auch um knapp 60qm. Wieviel Energie das kostet muss ich noch herausfinden. Laut Versprechen soll es aber ein sehr energiesparender Sauger sein.

Saugergebniss

Wie oben schon angesprochen, gibt es Stellen, die er nicht so gut erreicht. Der Behälter für Staub ist allerdings nach einer Fahrt wirklich gut gefüllt. Es ist also nicht so, dass da nichts aufgesagt werden würde, sondern im Gegenteil: der eingesammelte Dreck überrascht in der Menge. Dafür, dass so viel eingesammelt wird und er zwei Stunden durch die Wohnung fährt, riecht es übrigens gar nicht danach, dass er saugt. Der Sauggeruch, der schon mal aufkommen kann, wenn man nicht gerade duftendes in den Staubsaugerbeutel getan hat, entsteht bei dem kleinen Sauger nicht. Ich vermute hier den Zusammenhang der Bürste mit der dadurch nicht benötigten Saugleistung, da die Bürste die meiste Arbeit übernimmt.

Fazit

Der Alltagstest für mich ist vollbracht: er macht Sinn für den Alltagsschmutz seinen kleinen Saugroboter auf die Reise zu schicken. Aber man kommt nicht umhin, ab und an von Hand nachträglich zu saugen. Wer ein Haustier hat, wird einen solchen Sauger sicher lieben, da er sicher den meisten Schmutz jeden Tag beseitigen kann, ohne das man selber ran muss. Ob sich das im Preis- Leistungsverhältnis allerdings lohnt, muss jeder für sich wissen. Denn wer bereits einen Staubsauger hat, hat das Grundproblem selbst in der Hand. Der Roboter ist in der Kategorie „Luxus“ einzuordnen.

About Sebastian
Medieninteressierter Kölner mit einem Hang zum allen neueren, technischen Möglichkeiten mit einer großen Vorliebe zum Fortbewegen mit Bus, Straßenbahn und Bahn. Dies ist sein privater Blog, in dem er sich genau im Schwerpunkt  mit diesen großen Themenbereichen beschäftigt.

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