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Ein Foto von der Verpackung von Amazons Echo Dot und dem Echo Dot selbst.

[Meinung] Sprachsteuerung ist auch anstrengend

02.07.2017 | Digital, Sprachassistenten | 0 Kommentare

Auf dem deutschen Markt ist vor allem Amazons Alexa nutzbar und erhältlich. Ich habe sie neben den üblichen Geschichten wie dem Vorlesen von Nachrichten, anhören von Podcasts oder Radiosendern auch im Einsatz, um meine Lampen zuhause zu steuern. Nicht ganz, wie von Amazon vorgesehen, aber dafür funktioniert es sehr gut. Und doch: was eigentlich eine Erleichterung im Leben sein soll, ist manchmal einfach anstrengend.

Es ist morgens, die Nacht war gefühlt zu kurz. Mit einem Sprachbefehl könnte ich nun das Licht einschalten, meinen Lieblingsradiosender laufen lassen und mir ansagen lassen, ob es bei der Bahn Verspätungen gibt. Aber ich bin so müde, ich habe keinen Bock zu reden. Und am liebsten würde ich Alexa einfach nur zuraunzen: Radio. Aber ich weiß, dass sie mich nicht verstehen wird. Das ist ihr einfach zu wenig Information. Während ich allen Gästen immer zeige, wie toll und weit Sprachsteuerung heute schon ist (und die Mängel von Alexa durch die bessere Funktionalität von Google Assistant auf dem Handy demonstriere), bin ich morgens einfach nicht der Stimmungstyp für schwurbelige Sätze, die ich so formulieren muss, dass der Assistent sie versteht.  In diesen Fällen greife ich tatsächlich lieber zur App oder drücke von Hand alle Knöpfe. So sehr ich den Hype zur Sprachsteuerung mag und glaube, dass noch mehr kommen wird, so anstrengend kann es einfach vom Gefühl her auch manchmal sein.

Dieses Gefühl des „genervt sein“ kann manchmal sogar noch verstärkt werden, wenn die Assistenten reagieren, obwohl man sie gar nicht gerufen hat. In letzter Zeit häuft sich das bei mir deutlich. Und auch der umgekehrte Fall nimmt deutlich zu: der Sprachassistent reagiert nicht, obwohl man ihn schon drei Mal gerufen hat. Es macht deutlich, dass der Grad zwischen gute und erleichternder Alltagstauglichkeit bzw. Akzeptanz und dem Wunsch, es auf den Elektroschrott zu schmeißen sehr schmal ist. Dadurch, dass es auch direkt in der Wohnung neben einem steht, wird dieser Grad noch schmaler. Wenn etwas so nah ist, ist der Anspruch, dass es funktioniert, noch größer.

Ich glaube, wenn solche Systeme sich auf sehr breiter Basis durchsetzen sollen, dann ist die Verbesserung der Erkennung und die bessere Erfüllung der gesprochenen Wünsche wichtiger, als die Erweiterung durch noch mehr Skills und Programme.

Die oben geschriebenen Erfahrungen sind nicht nur subjektiv, sondern beziehen sich auch nur auf die praktischen Erfahrungen mit Amazon Echo und das ganze zum Stand Juni 2017. Evtl. hat sich in der Zwischenzeit hier einiges getan, was keine Berücksichtigung gefunden hat.

About Sebastian
Medieninteressierter Kölner mit einem Hang zum allen neueren, technischen Möglichkeiten mit einer großen Vorliebe zum Fortbewegen mit Bus, Straßenbahn und Bahn. Dies ist sein privater Blog, in dem er sich genau im Schwerpunkt  mit diesen großen Themenbereichen beschäftigt.

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