Mastodon

3 Tipps für den Audioschnitt zum Beispiel in Audacity

20.05.2017 | Medien | 0 Kommentare

Podcasts sind immer mehr im Aufwind und selber machen macht manchmal ja auch viel Spaß. Aber dann kommt man schnell an die Stelle, dass man den Audioschnitt auch machen muss. Nicht jeder tut sich damit leicht. Hier die wichtigsten Tipps für den Audioschnitt, zum Beispiel auch in Audacity:

  1. Nicht jede Sprechpause muss weg
    Gerade beim Audioschnitt sieht man an den Hüllkurven sehr gut, wo es Pausen gibt. Man ist versucht, weil es schnell geht, jede Lücke mal eben weg zu schneiden. Aber vorsicht: das kann ganz schön anstrengend werden, wenn jemand ohne Punkt und Komma, ohne Satzpause und Atmen durchspricht. Man hat kaum Zeit, das Gehörte zu verarbeiten und sich darauf einzulassen. Also eigentlich genau das, was man sich ja wünscht, wenn sich jemand die Audiodatei anhört. Natürlich gibt es auch unnötige Pausen, zum Beispiel, wenn Aufzählungen zu lange dauern. Manchmal reicht hier aber auch schon, einfach nur die Pause zu verkürzen, also zum Beispiel zu halbieren. Dann wird immer noch deutlich, dass jemand nachdenkt, ohne das es zu lange wirkt.
  2. Atmen und Neuansetzen richtig schneiden
    Manchmal merkt man schon während der Aufnahme, dass man sich verrannt hat und setzt deswegen dann neu an. Dann sollte man beim Schnitt darauf achten, dass man den Atmer noch drin lässt, der vor der fehlerhaften Stelle kommt und dann alles rausschneiden bis zum neuen Ansatz, ohne, dass man den Atmer dort drin lässt. Dadurch, dass man sowieso neu ansetzt, aber den alten Atmer noch drin lässt und man an der Stelle sowieso einen hörbaren Bruch erwartet, weil das Einatmen und Sprechen grundverschieden klingt, ist das die perfekte Stelle für einen Schnitt. Es sieht dann also ungefähr so aus:
    So sollte der Schnitt bei Atmern gemacht werden: der Atmer vor dem "äh" belibt und der nach dem "äh" kommt weg.

    So sollte der Schnitt bei Atmern gemacht werden: der Atmer vor dem „äh“ belibt und der nach dem „äh“ kommt weg.

    Wenn man den Atmer nach dem "äh" nimmt, läuft man Gefahr, dass der Atmer nicht zum davor gesprochenen Text passt. Der Umbruch wird bemerkt. Nach dem ersten Atmer setzt der Sprecher neu an, ein Umbruch wird hier kaum bis gar nicht wahrgenommen.

    Wenn man den Atmer nach dem „äh“ nimmt, läuft man Gefahr, dass der Atmer nicht zum davor gesprochenen Text passt. Der Umbruch wird bemerkt. Nach dem ersten Atmer setzt der Sprecher neu an, ein Umbruch wird hier kaum bis gar nicht wahrgenommen.

  3. Achte auf die Hüllkurven
    Die idealen Schnittpunkte sind die Punkte, wo die Audiokurve auf der Stille liegt, also bei „minus unendlich“. Denn wenn man an der Stelle schneidet, kommt es nicht zu komischen Knackpunkten oder Sprüngen. Verglichen mit dem Videoschnitt fällt natürlich ein Schnitt an der Stelle, wo das Bild komplett schwarz ist, am wenigsten auf. Nun ist man beim Video Schnitte und Bildwechsel gewöhnt. Mitten in einem Satz, in dem man ein äh rausschneidet, wirken schlechte Schnitte mitten in der Lautstärke natürlich schlecht. Wenn man also zum Beispiel ein Gespräch mit Hintergrundgeräuschen hat, empfiehlt es sich, als nicht nur zu versuchen, den Schnitt an der Stelle zu machen, wo man etwas rausschneiden möchte, sondern auch, wenn die Nebenngeräusche gerade am ruhigsten sind. Wenn also jemand gerade etwas laut auf einem Tisch abstellt, sollte man den Schnitt nicht während dieses Geräuschs machen. Klingt alles selbstverständlich, ist aber oft auch im Radio bei den Profis zu hören, dass man nicht auf saubere Schnitte achtet. Es gibt Schnittprogramme, die an der Schnittstelle beide Schnittpunkte kurz auf die Stille absenken, so dass an der Schnittstelle dann auf keinen Fall holprige Übergänge entstehen. Evtl. empfiehlt sich an der Stelle auch der Umstieg auf ein solches Programm.

    Ein Schnitt in der Form wird unweigerlich wahrgenommen und führt auch zu einem komischen Störgeräusch an der Schnittstelle. Besser ist es, darauf zu achten, in den "ruhigen" Passagen zu schneiden.

    Ein Schnitt in der Form wird unweigerlich wahrgenommen und führt auch zu einem komischen Störgeräusch an der Schnittstelle. Besser ist es, darauf zu achten, in den „ruhigen“ Passagen zu schneiden.

Was sind eure Erfahrungen mit Audioschnitt? Oder habt ihr vielleicht darüber hinausgehende Fragen? Schreibt sie gerne in die Kommentare.

About Sebastian
Medieninteressierter Kölner mit einem Hang zum allen neueren, technischen Möglichkeiten mit einer großen Vorliebe zum Fortbewegen mit Bus, Straßenbahn und Bahn. Dies ist sein privater Blog, in dem er sich genau im Schwerpunkt  mit diesen großen Themenbereichen beschäftigt.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert