Mit Windows10 soll endgültig der große Wurf gelingen: Mobil und Desktop sollen in der Windowswelt mehr zusammen wachsen. Auch auf dem Desktop sollen unter Windows Apps eine größere Rolle spielen. Damit diese mehr Verbreitung finden, hat Microsoft nun einen einfachen Baukasten, dass App-Studio mit einigen Vorlagen freigegeben, damit sich jeder eine eigene App zusammenklicken kann. Hier soll es eine kleine Schnellanleitung dazu geben.
Was wird benötigt?
- Ein WordPressblog
- Ein Logo, welches man auch als App-Logo verwenden kann
- Ein Microsoft-Konto, mit dem man sich als App-Entwickler registrieren möchte
Und dann geht es auch schon los bei Microsoft mit „Ihre App in vier Schritten“
- Oben rechts auf den Button „Legen Sie jetzt los“ klicken
- Hier geht es nun darum, die Art der App festzulegen. Da wir eine App für ein WordPress-Blog machen möchten, wählen wir unten bei „Pivot Style“ die Option „My WordPress Blog“ aus.
- Es geht los mit dem Wichtigsten: den Namen der App. Außerdem kann man auswählen, welches Device als Vorschaudevice angezeigt werden soll. Das kann aber auch im Laufe des Prozesses jederzeit geändert werden.
Jetzt erscheint die Oberfläche zur App-Gestaltung. Man startet in der Ansicht „Content“ . Unter „Edit Your App Content“ sind schon erste Vorschläge erstellt worden.- Die Menüüberschriften sind die Überschriften der einzelnen Content-Überschriften. Mit dem Symbol mit dem Stift kann man jeden dieser Vorschläge anpassen. In den Einstellungen dieser jeder „Überschrift“ oder besser des „Content-Inhalts“ kann man nun einstellen, von welchem Blog die App ihre Inhalte beziehen soll und wie diese dargestellt werden sollen. Schauen wir uns die Bearbeitung genauer an:
- List & Detail Pages lässt einen einstellen, wie die Posts des Blogs angezeigt werden sollen. Bei jeder Änderung kann man rechts in der Vorschau dann über „Refresh“ sich ansehen, wie die Änderungen aussehen. Bevor hier alle Änderungen fertig sind, kann man noch im oberen Bereich unter „Title“ die Überschrift für diese Sektion festlegen, die hinterher auch den Menüpunkt in der App darstellt. Danach geht man weiter auf die Registerkarte Data.
- Hier gibt man unter „Domain“ die URL zum eigenen Blog ein (ohne http://) und kann dann auswählen, welche Daten angezeigt werden sollen. Von allen Posts bis hin zu Kategorien oder Artkeln mit bestimmten Tags ist alles möglich. Leider ist aber aktuell keine Kombination möglich. Es kann also immer nur nach einem Tag oder eine Kategorie ausgewählt werden. Dafür lässt sich aber mehrmals der Prozess des hinzufügens einer solchen Überschrift wiederholen. Wichtig: wenn man alle Änderungen vorgenommen hat, muss man immer oben rechts auf den „Save“-Knopf drücken. Sonst sind die Änderungen nicht gespeichert. Aber keine Angst, wenn man es vergisst, wird man darauf hingewiesen, dass es noch sinnvoll sein könnte, zu speichern ;-)
- Über Related Content lassen sich Verknüpfungen der angezeigten Inhalte mit anderen Posts herstellen. Im Beispiel, dass voreingerichtet ist, zum Beispiel alle Kommentare zum entsprechenden Artikel anzuzeigen.
Wenn also nun die erste WordPress-Section fertig gestellt und gespeichert ist, kann man über den Pfeil nach links neben „Edit WordPress Section“ wieder zurück. - Hier in der Content-Übersicht kann man nun weitere Kategorien hinzufügen, entfernen oder ändern. Auch das Einbinden von Twitter, Instagram oder Flickr ist möglich. Hierfür werden dann auch jeweils immer die APIs-Keys benötigt. Um die zu erhalten wird man auf die jeweiligen Seiten weitergeleitet. So kann man auch seine Social-Media-Accounts mit in die App einbinden.
- Wenn man mit dem Content fertig ist, kann man sich um das Design kümmern. Das verbirgt sich in der Übersicht unter dem Punkt „Themes“. Hier kann man entweder aufgrund der Voreinstellungen ein Design einfach übernehmen oder aber auch selbst im Rahmen der Möglichkeiten ein Design anpassen. Wer allerdings jetzt große Sprünge erwartet, der wird enttäuscht. Die Einstellungen sind eher spartanisch.
- Weiter geht es mit den „Tiles“ . Die Tiles sind quasi die Kachel, die unter Windows in der Übersicht angezeigt wird. Diese kann statisch einfach nur ein Logo anzeigen, aber auch dynamisch zum Beispiel die letzten, aktuellen Posts anzeigen. Die Konfiguration dazu wird hier festgelegt.
- Die erste Option fragt, ob überhaupt eine Live-Kachel erstellt werden soll. Wenn nicht, dann gibt es nur ein Logo oder nur einen App-Namen und das war’s. Wenn man es auf „Live“ stellt, dann gibt es noch eine große Vielzahl von Optionen. Die Option „Type Tiles“ entscheidet darüber, ob man eine statische (static) Kachel mit einem festen Design haben möchte oder ob die aktuellen Inhalte aus der App in der Kachel angezeigt werden sollen (dynamic). Bei der dynamischen Variante kann man dann festlegen, woher diese genommen werden sollen. Im unteren Bereich kann man dann konkret angeben, welche Inhalte dynamisch oder statisch angezeigt werden sollen. Überschriften, Autorennamen oder das Erstelldatum – da zeigt sich die Auswahl flexibel.
- Nachdem man die Kachel (Tiles) nach seinen Vorstellungen eingestellt hat, kann man nun nach dem Speichern in die Settings. Hier kann der Name der App d angegeben werden und für welche Sprache sie geeignet ist. Einbinden kann man hier außerdem noch Werbung (Ads) unter den Includes. Damit wird in der App Werbung eingeblendet. Genau angesehen habe ich es noch nicht, weil es für mich nicht in Frage kommt, aber hier kann man sich sicherlich für Klicks auch entsprechend entlohnen lassen. Mit Include About Page kann man explizit als Menüoption eine Seite mit Informationen über einen selbst und die App integrieren lassen. Und der letzte Punkt aktiviert die Durchsuchung der Inhalte. Auf der rechten Seite der Settings sind Informationen einzugeben, die wichtig sind, wenn man die App im WindowsStore angezeigt haben möchte. Die Angaben sollten nach Möglichkeit eindeutig sein. Ich habe zwar noch keine Doppeldeutigkeit hinbekommen, aber ich gehe davon aus, dass man dann die App anschließend nicht veröffentlichen kann.
- Hat man nun hier auch alle Informationen ausgefüllt, dann kann man speichern (Save) drücken und auf Finish.
- Jetzt kommt es noch mal zu einer letzten Vorschau. Hier kann man sich die App für alle Devices ansehen und auch ausprobieren. Letzte Fehler können so noch ausgebügelt werden. Wenn einem noch etwas auffällt, dann kann man einfach über die Navigationspunkte über der Vorschau nochmal an die entsprechende Stelle springen, um Änderungen vorzunehmen.
- Zufrieden? Dann kommt nun der Moment, wo Microsoft die App für einen fertig stellt. Oben rechts einfach auf den Punkt „Generate“ klicken. Automatisch wird die Versionsnummer erstellt und im „Comments„-Feld kann man eingeben, was das besondere in der Version ist. Da es die erste Version ist, kann hier also auch gut stehen „1. Version“. Links kann man bei Generation-Type angeben, welche Art von App man erstellen möchte. Man kann die App zum selber installieren erstellen lassen (Installable packages) und auch veröffentlichen lassen (Publish packages), sobald sie fertig ist. Für einen Test reichen sicher die installierbaren Pakete. Noch ein Klick auf „Generate“ und jetzt wird wirklich die App erstellt, was etwas dauern kann. Oben rechts läuft ein CountDown runter, bis die Generierung fertig ist.
Wer sich beim Programmieren auskennt, kann sich auch die unkompilierten Quellen herunterladen um diese anschließend weiter zu bearbeiten.
Die Installation der eigenen App
Für wen lohnt sich eine eigene App?
Zum Spielen schon mal für jeden, der Spaß an so etwas hat. Aber seien wir realistisch: die Inhalte im Blog müssen so grandios sein, dass jemand den Browser links liegen lässt und statt dessen eine App benutzt. Zumal man als App auch mit allen anderen Apps auf dem Computer um die Aufmerksamkeit buhlt. Wer so allerdings schon eine große Reichweite hat, hat sicher eher die Chance, dass einer der Benutzer sich dazu hinreißen lässt, die App zu benutzen. Ein großes Minus hat diese App-Entwicklung allerdings: eine App ist ca. 20 MB groß. Das ist schon viel dafür, wenn man bedenkt, dass eigentlich nur ein paar Schnittstellen in einem Browser angezeigt werden. Wenn man es selbst programmieren würde, könnte ich mir vorstellen, dass es deutlich schlanker wird. Und wer so groß ist, dass es sich lohnen würde, sollte wahrscheinlich direkt einen Programmierer ransetzen, der die App auch ganz nach eigenen Ansprüchen erstellt und nicht nach dem Baukasten-Prinzip. Letztlich ist es also meiner Meinung nach etwas für diejenigen, die gerne mit einer eigenen Windows-App spielen wollen.