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[Meinung] Twitter und die 140 Zeichen

01.10.2015 | Internet, ÖPNV | 0 Kommentare

Twitter muss man in der Regel nicht groß erklären: man kann kurze Nachrichten in die Welt schicken, die eine Maximallänge von 140 Zeichen haben. Damit andere es finden oder man nach Schlagworten suchen kann oder auch zur Kunst, kann man dann so erstellte Tweets noch mit Hashtags garnieren. Das passiert vor allem bei Großereignissen, so dass man dann alle Tweets zum Großereignis schnell finden und der Reihe nach lesen kann. Die Kunst ist es, in 140 Zeichen gute Aussagen zu bekommen. Schachtelsätze sind also eher ausgeschlossen. Das ist zu gleich auch das schöne an Twitter. Wenn man es besucht, bekommt man kurze Texte, die man eben zwischendurch mal lesen kann. Dafür mag ich Twitter sogar sehr.
Es kommt aber immer wieder mal die Diskussion auf, ob man diese Begrenzung nicht abschaffen sollte. Nicht zuletzt auch, um noch mehr Nutzer dazu zu bewegen, Twitter zu nutzen. Denn die Befürchtung ist, dass sie es nicht nutzen, weil es ihnen zu kompliziert ist, ihre Aussagen so herunter zu brechen.

Zeichenlimit bei Twitter abschaffen?

Sollte man also wirklich hingehen und das 140-Zeichen-Limit abschaffen? Meiner Meinung nach würde es Twitter weh tun. Denn das „mal eben“ Tweets in Twitter zwischendurch lesen wird dann schwerer. Für mich ist Twitter eine gute Informationsquelle, die mich dann, wenn ich mehr wissen möchte, auf andere Quellen stößt, aber auch auf Diskussionen aufmerksam macht. Das ganze meistens in Momenten, an denen ich gerade mal kurz etwas Zeit habe. Eben zum Beispiel beim Warten auf die Bahn oder bis das Wasser in der Küche kocht. Je länger dann die Nachrichten werden, desto mehr Zeit muss ich aufwenden und auch garantiert die Zeit haben, zu ende lesen zu können. Außerdem wird die Timeline dadurch unübersichlicher. Jetzt habe ich 3, 4 oder 5 Tweets auf einer Seite, wenn ich Twitter auf dem Handy öffne. Bei längeren Tweets könnte es passieren, dass ich nur noch einen Tweet sehe und mehr scrollen muss, was die Suche nach interessanten Tweets nur schwerer macht. Man merkt deutlich: ich bin kein Fan von der Aufhebung des Tweet-Limits.

Kompromiss gefällig?

Was ich mir aber vorstellen kann, ist, dass das Zeichenlimit erhöht wird. Ich glaube zwar nicht, dass es dem Dienst tatsächlich viel bringen würde, würde es aber auch ein Experiment ankommen lassen. Und damit es auch nicht zuviel wird, würde ich es erstmal mit den klassischen 160 Zeichen der SMS probieren und dann mal schauen, was passiert. Bringt es etwas? Wie ist das Twittererlebnis dann? Oder wird dann vielleicht auch mehr rumgeschwafelt? Das bringt mich auf ein Teil-Zitat, das meine Deutsch-Lehrerin in den Klausuren nochmal der ganzen Klasse um die Ohren schlug. Es stammt von Johann Wolfgang von Goethe und das Teil-Zitat lautet:

Getretener Quark wird breit, nicht stark *

In diesem Sinne kann man es vielleicht mit mehr Zeichen probiren, aber eine Abschaffung des Zeichenlimits, also daran mag ich nun wirklich nicht denken wollen ;-) Lasse mich aber gerade von anderen Argumenten überzeugen.

* Das ganze Zitat gibt es hier.

About Sebastian
Medieninteressierter Kölner mit einem Hang zum allen neueren, technischen Möglichkeiten mit einer großen Vorliebe zum Fortbewegen mit Bus, Straßenbahn und Bahn. Dies ist sein privater Blog, in dem er sich genau im Schwerpunkt  mit diesen großen Themenbereichen beschäftigt.

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